Lieber Christian,
wir haben uns in der Realschule Remagen kennengelernt und es fing damit an, dass ich Dich oft mit dem Lineal gepisakt habe wenn Du vor mir gesessen hast, um Dich davon abzuhalten Dich wegen Deiner Neurodermitis zu kratzen. Dann gingen wir zusammen auf das Konrad-Adenauer Gymnasium und unsere gemeinsamen Bahnfahrten und Gehwege zur Schule haben wir für so viele Gespräche und Diskussionen genutzt. Du warst so klug und hattest eine so eigene Weltanschauung, erstaunlich gescheit für unser damaliges Alter. Eine ganz besondere Freundschaft hat sich entwickelt und in den Jahren nach der Schulzeit habe ich immer wieder mal an Dich gedacht und mich gefragt wie es Dir wohl geht. Ich fand es so schade, dass wir uns aus den Augen verloren hatten und hätte so sehr gerne Kontakt zu Dir aufgenommen. Irgendwann habe ich dann mal ernsthaft versucht, Dich ausfindig zu machen. Leider bin ich von Freiburg nur bis zu einem Buddhistischen Kloster in Frankreich gekommen, bei dem Du dann aber schon nicht mehr anzutreffen warst und die Spur hat sich verloren. Da ich im Kopf hatte, Deine Eltern seien weggezogen, habe ich es nicht mehr in Deinem Heimatort versucht, was wohl ein Fehler war. Und nun habe ich von Deinem Tod erfahren, was mich wahnsinnig traurig macht. Wo immer Du jetzt bist, ich wünsche Dir Frieden und sende Deiner Familie mein aufrichtiges Beileid. Ellen
